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Während jeder Runde besteht immer die Gefahr, dass der Widerstand der Tiere unter Druck gerät. Beispielsweise während einer Behandlung, nach einer Impfung oder durch das Auftreten einer E.coli- oder Kokzidiose-Infektion. Die Krankheit muss unter Kontrolle gebracht werden, aber auch die Ursache muss ermittelt werden. Eine schlechte Wasserqualität kann sich negativ auf die Gesundheit und den Widerstand der Tiere auswirken. Eine gute Trinkwasserqualität hingegen sorgt dafür, dass die Tiere weniger anfällig für Krankheiten sind.

Was ist zu beachten in Bezug auf die Reinigung der Trinkwasserleitung?

Eine Reihe von Faktoren spielen eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Erhaltung einer guten Trinkwasserqualität:

 

1. Zulassung/ Eignung eines Reinigungsprodukts oder -geräts

Ist das Mittel korrekt registriert? Dies kann auf der Webseite der DVG überprüft werden. Für jedes Produkt wird hier angegeben, für welchen Zweck es verwendet werden darf.

PT04: Desinfektionsmittel für den Einsatz im Lebens- und Futtermittelsektor. Dies bedeutet, dass das Produkt zur Reinigung und Desinfektion von Systemen verwendet werden kann, durch die Lebens- und Futtermittel transportiert werden. Für das Trinkwasser bedeutet dies, dass Sie es nur dann zum Reinigen und Spülen der Leitung verwenden dürfen, wenn keine Tiere eingestallt sind.

PT05: Desinfektionsmittel für Trinkwasser von Mensch und Tier. Diese Produkte können auch dann verwendet werden, wenn Tiere eingestallt sind. Nur mit diesen beiden Zulassungen darf das Produkt in der Trinkwasserleitung eingesetzt werden. Andere PT-Aufnahmen (wie PT03) sind für die Verwendung in der Trinkwasserleitung nicht zulässig. Wir empfehlen Ihnen, dies bei der Verwendung von Produkten zu beachten.

 

2. Wirkstoffe eines Produktes

Wasserstoffperoxid
Ein starkes Oxidationsmittel, das Mikroorganismen und einen Biofilm abbaut. Wird wegen seiner starken Oxidation hauptsächlich zwischen den Runden verwendet. Seine Kapazität ist etwas geringer, weshalb es in höheren Konzentrationen am besten funktioniert. Nachteil ist, dass es in kleineren Konzentrationen oft nicht bis zum Ende der Rohrleitung gelangt und zuvor bereits ausgearbeitet ist. Eine höhere Konzentration >300 ml/m3, verändert den Geschmack des Wassers, was die Wasseraufnahme der Tiere verringern könnte.

Peressigsäure
Peressigsäure wird oft in Kombination mit Wasserstoffperoxid verwendet. Der Grund für diese Kombination ist hauptsächlich die katalytische Wirkung von Peressigsäure auf Wasserstoffperoxid bei niedrigeren Temperaturen. Es ist eine Säure, die den pH-Wert des Wassers senkt. Es tötet Mikroorganismen ab, baut aber einen Biofilm nicht ausreichend ab.

Chlordioxid
Dies wird oft fälschlicherweise mit Natriumhypochlorit (Chlor) verwechselt. Chlordioxid ist ein etwas weniger starkes Oxidationsmittel, aber mit einer sehr hohen Oxidationskapazität. Der Vorteil ist, dass es bis zum Ende der Leitung wirksam ist und somit das gesamte Rohrsystem leicht gereinigt und sauber gehalten werden kann, auch wenn Tiere im Stall sind. Es ist pH-unabhängig und verändert den Geschmack des Wassers auch bei höheren Konzentrationen nicht. Chlordioxid ist ein Zweikomponentenmittel, das über eine separate Pumpe verwendet werden muss.

Chlor
Chlor ist als Biozid sehr wirksam. Es tötet Mikroorganismen leicht ab. Der Nachteil ist der minimale Reinigungseffekt.
Das Wasser wird desinfiziert, aber der Biofilm bleibt erhalten. Dies führt zu einer verringerten Wirkung von Impfungen/ Zusätzen, wenn Chlor vorübergehend nicht zugegeben wird. Chlor ist pH-abhängig, bei einem niedrigen pH-Wert kann dies zu giftigem Chlorgas führen. Bei höheren Dosierungen verändert sich der Geschmack des Wassers.

3. Die Arbeitsbelastung

Eine konstant saubere Wasserleitung braucht keine zusätzliche Zeit. Ein Rohrsystem, das nach jeder Runde einen Biofilm enthält, bedarf hingegen sehr viel Zeit zur Reinigung.

 

4. Sicherstellen, dass das Systems oder die Reinigungsmethode funktionieren

Neben der Verwendung eines geeigneten Produkts muss auch die Pumpe einwandfrei arbeiten, denn hier wird das Produkt in der richtigen Konzentration dem Wasser hinzugefügt. Feldforschungen haben gezeigt, dass 70% der Pumpen (die für Impfungen, Medikamente oder Zusatzstoffe verwendet werden) mehr als 30% vom eingestellten Wert abweichen. Entscheiden Sie sich also für ein Konzept, bei dem sowohl das Additiv als auch die Pumpe regelmäßig kalibriert werden.

 

5. Beratung und Kontrolle

Impfungen und Additive, die dem Trinkwasser hinzugefügt werden, sollten zu 100 % beim Tier ankommen und nicht im aufgebauten Biofilm verloren gehen. Eine Impfung verliert in einem kontaminierten Rohr bis zu 20% ihrer Wirksamkeit. Vitamine stellen eine Nahrungsquelle für Bakterien in einer Trinkwasserleitung dar und gehen daher ebenfalls verloren.

Impfungen sollten niemals gleichzeitig mit Wasserreinigern verwendet werden. Bei Zusatzstoffen wie Vitaminen/ Mineralien und organischen Säuren ist die Situation anders. Die Entscheidung darüber, was nicht und was gemeinsam genutzt werden kann, sollte auf der Grundlage von Forschungsergebnissen erfolgen.

Chlordioxid kann leicht mit organischen Säuren kombiniert werden. Reinigungsmittel können wegen ihrer antioxidativen Wirkung z.B. nicht mit Vitamin C kombiniert werden. Die richtige Beratung und Kontrolle sind wichtige Erfolgsfaktoren. Eine vierteljährliche Überprüfung der Leitungen mit einer Kamera ist notwendig, um den Zustand des Rohrs im Inneren zu bestimmen. Einmal im Jahr Wasserproben zu nehmen, bestätigt, was man das ganze Jahr über sieht. Die Wartung und Kontrolle der Pumpe trägt ebenfalls zum Erfolg bei.

 

Fazit

Die Wasserqualität ist zu Recht immer noch ein bedeutsames Thema. Alle variablen Faktoren müssen zu Grunde gelegt werden, um eine geeignete Beratung geben zu können. Es gibt viele Risiken, die die Wasserqualität negativ beeinflussen. Auf Grundlage einer 0-Messung können Sie entscheiden, welches Protokoll Sie befolgen möchten, je nach Wirksamkeit, Arbeitsaufwand, Sicherheit und Anleitung. MS Schippers hilft Ihnen gerne bei der Wahl einer für Sie geeigneten Strategie.

Dieser Artikel stammt aus unserem Magazin ProFeder (Ausgabe 1 | 2020). Möchten Sie die gesamte ProFeder lesen? Klicken Sie auf den folgenden Button

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